grüße aus dem fegefeuer - stillste stund lyrics
nichts ist vergleichbar mit dem ersten atemzug
in einer sterblichen hülle
so vollkommen
so vergänglich
vielleicht sollten wir etwas dankbarer sein
wir sind nicht hier, um jemandem zu gefallen
oder um irgendwelche erwartungen zu erfüllen
was am ende vom tage übrig bleibt
sind geschichten, wie sie uns seit jeher schon das lebеn schreibt
von feuersbrünstеn, die immer wieder über diese welt hinwegziehen
und gleichwohl auch durch manche köpfe fegen
von ereignissen, die unsanft uns tür und tor aufstoßen
tiefste abgründe, aber auch verborgenste sehnsüchte freilegen
und die viele derart wachrütteln
manchmal sogar tote aus jahrelangem schlaf erwecken
genieß einmal mehr die zeit
oder wie rilke sagt
“lass dir alles geschehn: schönheit und schrecken”
kommen sie
verzweifeln sie
leben ist nur ein traum
und der verdammte eintritt ist frei!
schöne bunte welt, abgrund als ziel wie im rausch
wir sammeln den moment und all das geschrei einfach mit ein
(vieles auf diesem jahrmarkt dreht sich immer nur im kreis)
bedarf es nicht mehr als eines hamsterrades
um mensch zu sein?
schwarze welt, farben im kopf
worte, klänge, bilder wie im rausch
viel gesehen und verloren, doch mehr noch gelernt und gefunden
(fehltritt und verl*st sind teil dieses weges)
am aufrichtigsten schienen mir die stillsten stunden
und so mancher hat schon sein leben gegeben
für ein trugbild, eine illusion
doch kein mensch hat sich je mehr erträumt
als ein anderer, ein gott, ein baum, ein wurm
komm, lass uns etwas in uns selbst bewegen
schmerz und trauer waren teil von uns immer schon
und niemand hat diese welt mehr geliebt
als ein gott, ein mensch, ein baum, ein wurm
durch irrtum zum menschen?
unter gebrüll gerichtet auf dem schafott
vom menschen zum wurm
vom wurm erst zum gott
die sense streicht durch’s gras
legt die halme, einen nach dem anderen
und wir könnten einander so gut tun
für die kurze zeit, die wir hier zusammen stehen
im luftstrom sachte hin und herwogende halme
die wir doch bloß sind
unendlich viele arten finden, um regen zu beschreiben
oder den mond, den wind
während die welt dort draußen damit beschäftigt ist
sich für den kleinsten vorteil
so tief wie nur irgend möglich zu verletzen
wir könnten
die sense streicht durchs gras
durch den letzten funken verstand
und durch jene unserer herzen
in denen noch etwas liebe wohnt
und so mancher hat schon sein leben gegeben
für ein trugbild, eine illusion
verschüttet in der schlacht, im schacht unter tage
oder beim bau an babels selbstherrlichem turm
komm doch und lass uns ein weltbild zerlegen
denn gefolgschaft unter ehrlosem thron ist nur hohn
nichts und niemand hat der welt je besser gedient
als ein gott, ein mensch, ein baum, ein wurm
ihr getreuen wusstet immer
aus dem familienalbum muss es mehr noch zu berichten geben
über den pränatalen schwesternkrieg aus laurinas sicht
den wohl letzten endzeit*romantiker und seiner totschönen schöpfung eden
ihrer beider vollkommenen liebe
(l*st auf ewiges leben)
setz dich, wir haben uns lang’ nicht gesehen, es gäb’ so viel zu erzählen
neben nekrolog a auch l und v, e, s und b!
so furchtbare dinge
(und so viele instrumente in meinem geräteschuppen)
und all diese fäden laufen zusammen
hier tanzen noch immer die puppen!
doch die welt da draußen speit und ätzt wieder aus rohren und kehlen
(erfreut sich bester gewalt und zersplitterter kinderseelen)
facht an die feuer profitabler waffenschmieden
(es gibt nichts ohne materiellen gewinn)
und ganz sicher keinen frieden
kains kindern den rücken
der enttäuschung mensch
diese welt regiert ein ungeheuer
drum senden wir noch einmal an euch grenzenlosen überall
die vielleicht letzten grüße aus dem fegefeuer
lauf in deinem hamsterrad, lauf, lauf!
komm, wir nehmen uns bei den händen und schreien es in die welt hinaus
diese heuchlerische welt, die so oft nicht zu uns passen will
doch es schallt zurück, wie eine ohrfeige
“ihr verdammten träumer, die sich der realität nicht beugen wollen”
wir träumen weiter
weltfremd in den wäldern der hinterwelt
glauben an glanz unter rauem
denn es bauen weiter
knappe, jünger, meister!
oh, mein kopf, dein kopf (nein ihre köpfe!)
warum entwickelt sich dieser grauen fett*eiweiß*masse
seit zig jahrtausenden nichts mehr voran?
am ende bleiben wir wohl das
was wir immer waren
treibholz im aufstieg und im untergang
(gefangen zwischen angst und gier)
“wahrheit ist ein hund, der ins loch muß und hinausgepeitscht wird
während madame schoßhündin, die großmäulige petze, am feuer stehn und stinken darf”
auch das sagt ein narr
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