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der faule bauer mit seinen hunden - stefan wolpe lyrics

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doctor sebasti*n*s brant
schrieb eine fabel mit verstand
wie daß auf einem dorfe saß
ein fauler bauer und vielfraß
welchem sein vater war gestorben
von dem er seinen hof erworben
auf diesem viel getreid’ er hatt’
das er zum markt bracht’ in die stadt
und schnell verkaufte an dem tag
mit dem gelde in der stadt er lag
stets in dem wirthshaus bei dem weine
hatt’ keine achtung auf das seine
und sagte oft: «was soll ich sorgen!
ich hab’ genug, sterb’ ich heut’ oder morgen
denn ich weiß ganz gewiß fürwahr
daß, wenn ich lebte hundert jahr
ich hundert jahre hätt’ zu essen.»
solch’ reden trieb er unvermessen
stets fauler und heilloser ward
macht’ nach dem acker keine fahrt
den ganzen herbst und sät’ auch nit
und als nun kam die zeit zum schnitt
allda im dorf die nachbarn sein
getreide schnitten und führten ein
und sammelten die kasten voll
zu zehren ordentlich und wohl
jedoch der faule bauersmann
der hatt’ im sommer nichts gethan
als nur vergeudet gut und geld
und hatte nicht gebaut sein feld
als darnach kam des winters noth
hatt’ er kein korn, zu backen brot
als nun der hunger ihn’ packt an
da faßt’ er einen losen plan
stach nieder all das weidvieh sein
schaf und bock, rind, geiß und schwein
eins nach dem andern solchermaß
briet und sott sie, darnach sie fraß
nach dem er auch darnieder schlug
die ochsen, so zuvor den pflug
ihm zogen, salzte sie dann ein
fraß nach einander sie hinein
als das vermerkten seine hund’
hielten sie ein gespräch gar rund:
«seht, unser fauler bauersmann
nachdem sein erbtheil er verthan
hat er sein weidvieh abgestochen
und läßt es sieden, braten, kochen;
hat die gefressen aus dem salz
die ihm gebracht milch, käse, schmalz
die ihm viel nutzen sonst getragen:
hat alles in den wind geschlagen
dann er die ochsen niederschlug
die ihm gezogen seinen pflug
darmit er bauen konnte korn;
ihr treuer dienst, er ist verlor’n
er frißt sie auch in seinen hals;
wenn er gefressen sie nachmals
so hat er nichts mehr in dem haus
zu fressen, dann wird er voraus
auch uns zwei arme hunde fressen
wo wir nicht fliehen unterdessen
und suchen einen andern herrn
drum woll’n wir laufen in die fern’
daß wir vom faulen bauern vermessen
nicht werden gemetzelt und gefressen.»
so liefen beide hund’ hindann
verließen den faulen bauersmann
aus dieser fabel lernen kann
noch heutzutag’ ein junger mann
dem auch ein erbe zustehn thut
das unterhalt ihm bietet gut
ehrlich zu leben spat und fruh
jedoch daß er auch darzu thu’
sein’ arbeit oder seinen handel
und führe ehrbarlichen wandel
als biedermann nach seinem stand;
wenn er sich aber zugewandt
der faulheit, lästerlichem leben
darin er sich ganz thut ergeben
dem huren, völlerei und spiel
hält darin weder maß und ziel
wart’t seines handels nicht darbei
dem schwindet aus den händen frei
sein gütlein und thut von ihm wandern
denn er verkauft eins nach dem andern
dann kommt erst armuth in sein haus
gleich wie ein mann, stark überaus;
dann bald am hungertuch er nagt
und ihn verlassen knecht und magd
weil mangel ist an speis’ und brot;
im haus ist nichts als angst und noth
das hat der junge faule mann
sich selbst muthwillig angethan
daß uebermaß des ungemachs
stets bei ihm weilet, spricht hans sachs

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