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unterwasser atmen - pohlmann lyrics

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[verse 1]
ich verlasse die wohnung und sehe beim zurückschauen mein kind, dass mir von einem bild aus zu lacht
ich bin seit 4 wochen getrennt von meiner freundin * wir waren nur 1 jahr zusammen. unsere kleine taumelt wie ein schiff zwischen den bergen und tälern des verstehens. und sie hält sich * besser als gedacht. sie lacht nach wie vor wie in alten zeiten und manchmal weint sie und ist sauer, denn sie spürt das etwas endet. aber sie ist stark und will haben, so wie wir

[verse 2]
aus vollen eimern, und sie bekommt nie genug, so wie wir nie genug bekommen. zu anfang der beziehung redeten wir viel über das urvertrauen, das uns verbindet
denn wir hatten so viel davon, so viel, dass wir nun am ende keine angst mehr haben, nicht mal wut, nur bedauern und dass wird uns zu freunden machen
unsere termine, unsere vorstellungen, die wir in parallelwelten zusammen bauten, trennten uns, bis einer kam, der jetzt in ihrer welt platz nehmen kann

[verse 3]
wir bleiben uns verbunden, durch eine 5*jährige die unsere herzen balanciert, ohne es zu bemerken. denn ihres schlägt so unablässig und leidenschaftlich zurück, dass das den meisten teil des windes ausmacht, der ihren drachen in der luft hält
ich nehme mir eine karre und fahre los. koppel mein handy mit dem auto und niels frevert singt von muscheln und geigen. ich lasse das fenster runter, und der warme sommerwind streichelt meine gedanken. meine gedanken * ein ständiger wasserfall, der gespeist aus kaum auszumachenden quellen, die ufer eines flusses füllt, in dem ich immer zu schwimmen versuche

[verse 4]
immer wenn ich unter wasser atmen kann, weiß ich das ich träume
ich bin ein spätzünder. etwas layback um nicht der schnellste zu sein, hält zumindest mein interesse länger wach, habe ich gemerkt * und interesse hält mich lebendig
ich bin ein schlechter spieler, dass glauben die meisten von sich. ich finde verlieren auch scheiße * aber hey, gewinnen wir nicht immer diesen einen bl!ckwinkel dazu. und hey oma * hast du das glas immer halb voll oder halb leer gesehen…? mein junge ich habe mich immer für’s glas interessiert. ich mag es mich so in die welt zu verlieben….

[verse 5]
ich bin auf dem weg zu zwei kleinen konzerten, die ich heute habe
und später in der nacht treffe ich ein mädchen. ich traff sie bisher immer nur im vorübergehen. immer war sie irgendwie irre und l*stig und schön und laut. aber mehr wusste ich nicht von ihr
einmal bei einer verabschiedung strichen unsere hände auseinander. so vorsichtig, dass es mir auffiel. als sich unsere fingerspitzen trennten, blieb ein gefühl, was mir sagte: bis zum nächsten mal

[verse 6]
ich fand ihre nummer heraus, und fragte sie, ob sie diesen langen tag mit mir beenden wolle. sie sagte: ja. dieser tag blieb nun vor mir, wie ein staffellauf. pro gig, sind es nur zwei songs * irgendwie seltsam * viel zu wenig wasser im pool
1930 * elbphilharmonie. ich bin das erste mal in diesem, angeblich, neuen wahrzeichen hamburgs. nun schaue ich durch die glasfront hinaus auf den industriehafen. in dem h*llen weißen raum steht ein steinway*piano, eine kapselkaffeemaschine, ohne kapseln und drei wasser * sitzgelegenheiten

[verse 7]
mein bl!ck fliegt über die docks, und ich erinnere mich daran, wie wir damals, vor 25 jahren, das erste mal auf den elbbrücken, dass stadteingangsschild passierten
da drückten wir eine kassette in den schlitz, und es lief: boys are back in town. die lichter des hafens, rechts und links, war’n wie ein feuerwerk, dass sich tief in meinem inneren spiegelte, im inneren eines 23*jährigen der kaum luft bekam, vor aufregung

[verse 8]
aus dem warteraum, werden wir nach unten geführt. ich spiele, mache ein paar späße, und halte den auftritt, auf dem drahtseil einer show aus zwei liedern
dann rase ich mit dem auto in den stadtpark zu meinem gastauftritt. ich komme gerade so an. ich renne hinein, stehe nervös am bühnenrand und sie kommt um die ecke. ich bin aus der puste, und sie sieht gut aus. und ich suche nach worten, doch ich muss schon auf die bühne
ich singe und singe und das licht geht an und das licht geht aus * applaus, adios. schon ist es zu ende und fängt irgendwie wieder an

[verse 9]
ich rauche * wir sitzen im backstage und reden mit allen möglichen leuten, denn die nacht geht uns nicht verloren. ich trinke seit viereinhalb jahren nicht mehr, deshalb kann ich fahren. wir nehmen den fetten suv, eines freundes
ich sage ihm: immer wenn du nicht da bist kotz ich ab über diese karren. aber fahr’n macht schon spaß, du arsch. sie sitzt hinten und ich beobachte sie im rückspiegel

[verse 10]
in der daniela*bar, stehen drei ihrer freunde, was mich überrascht
egal. vorstellung, anstoß * und schon 10 minuten später quatschen wir über geschichten, die wir schon fast vergessen hatten. und über jugendsünden und internetp*rnos und kiffen und die dritte staffel von black mirror. sie steht da, mit einem kollegen und sie kommen sich immer näher
später verabschieden sie sich eng und vertraut, und auch ich verabschiede mich in gedanken, denn ich denke sie geht mit ihm
train yourself to let go (of everything you fear to lose) * doch sie bleibt

[chorus]
es ist der rauch der an meinen augen vorbei, aus meinem mund aussteigt oder fall ich vorbei. und alles füllt sich, mit leichtigkeit

es ist der rauch der an meinen augen vorbei, aus meinem mund aussteigt oder fall ich vorbei. und alles füllt sich, mit leichtigkeit
mit leichtigkeit…

[verse 11]
wir sitzen und reden noch zwei stunden, komm uns näher, doch wir geben keine show, wir gehen. nehmen uns ein auto durch die nacht. reißen die musikanlage auf und singen. und die freiheit ist ein schiff, dass zwischen wellenbergen und tälern die beherrschung verlieren will

[verse 12]
wir finden einen parkplatz, und sie tanzt zu acdc hinter dem auto. ich drehe ein musikvideo mit der rückfahrkamera
die drei typen, die gegenüber am kiosk stehen, beschimpfen sie laut. doch sie geht auf die jungs zu und schlichtet den disput, wie eine routinierte kindergärtnerin

[verse 13]
wir ziehen weiter in die barbara*bar, stehen an der theke und sie beginnt wieder zu tanzen, nimmt meine hand und sagt: willst du eigentlich küssen…?
ab hier trennen sich unsere lippen kaum noch. ich tanz um sieben uhr morgens lachend, zur aufgehenden sonne. ich rufe: “oh yeah, diese stadt. bin ich froh, hier gestrandet zu sein.” dabei ist es nur ein leben, das mich am ende eines tunnels hat aufblitzen lassen, ohne einen ausbl!ck darauf werfen zu müssen, wie das hier ausgeht für uns. jetzt geht es grade erst an * nur das zählt

[outro]
wir gehen zu ihr: ich spiele in der küche, das eigentliche konzert, für das ich nicht gebucht war. und es ist viel wasser im pool. wir gehen ins bett und küssen uns, bis wir unterwasser atmen können

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