weiter 4 - mizeb lyrics
[songtext zu „weiter 4”]
[part 1]
yeah, keiner von euch kennt mich, keiner hat ‘nen plan
wer ich bin, was ich mach, für euch alle nicht real
gebor’n 95 – hamburger süden
als kleiner junge eher unauffällig, einer von viel’n
ein ziel, außer fußball war nix anderes im kopf drin
profi spieler, bundesliga, piotr trochowski
jeden tag am bolzplatz, spiel’n auf beton
doch das harte training schaffte meine krisen nicht davon
schulisch auf der kippe, keine lukrativen mittel
um in hamburg zu trainieren, die karriere war geschichte (oh*oh)
mit den jahren traf die realität
freunde komm’n, freunde geh’n, doch es geht, wie es geht
früher beste freunde, immer playstation und fußball
heute kein kontakt mehr, doch ich hoffe, dir geht’s gut, mann
nur sehr wenig sind geblieben
doch überlebt ‘ne freundschaft auch in entfernung, ist sie nicht mehr zu verbiegen
fäden halten wie stahl auch über weiter [?]
oft nur ein lichtbl!ck, aber uns ist deren meinung egal, ja
erwachsen werden ist kein einfacher weg
zwischen alkohol, gras und diesem weiber*problem
hab schon früh erkannt, hier läuft im unterricht was falsch
sie züchten dich zum sklaven, alle ungerecht und kalt
das schulsystem ist dreck, erzwingen leistung mit gewalt
seh’n talente als problem, statt sie zu fördern, schränk’ sie ein
konnt’ nie noten lesen, stand in keinem orchester
doch fühl’ rap mehr als ein musikstudent mit 30 semestern
also glaub nicht das, was leute dir erzähl’n
doch mach die schule fertig, glaub mir, es führt häufig zu problem’n
jeden tag am saufen, jäger ohne pause
dann kam der tod und zog mich raus aus dieser schlaufe, ah
auf einmal war das alles surreal
sie war einfach nicht mehr da, in die zeitung, dann ins grab
wurd’ schon oft gekickt vom leben, aber keiner war so hart
hab’ schon einige verloren, aber keiner stand so nah
auch der meinen namen gab es heute nicht mehr da
rest in peace, bruder, für dich mach ich weiter jeden tag
ständig fragen sie nach: „glaubst du, ein jahr war allah?“
nach meiner herkunft, bruder, guck’, mir ist das alles egal
religion zieht man nicht an wie deine gucci sadal’n
und man brüstet sich nicht damit vor den ander’n in bars
man verurteilt, doch niemand für sein glauben, ist klar
jeder so wie er mag und nicht so wie sie sagen
alles ‘ne sache zwischen dir und deinem gott
behalt’ sowas für dich und publiziere es nicht sofort
vertraue nicht sofort und pass auf, wem du begegnest
denn manche hier verleiten unterm deckmantel des bösen
erkenn’ deine probleme, aber ziehen ihn dann als lösung
die verbreitung ihres hass’ in form von dir in die erwägung
[part 2]
mit den jahr’n bin ich kälter geworden
und frag mich jeden zweiten tag, was mich noch hält hier im norden (yeah)
von den alten jungs ist keiner mehr geblieben
gründen eigene familien, bleib alleine und musiziere
seit ich achtzehn bin, schreibe ich und mach tausende songs
noch immer hauptstraße, dachgeschoss, außen beton
ich will raus hier, einfach in den flieger und dann weg, bye
dafür muss ich noch ackern, bruder, finanziell gedeckt sein
doch hieb die träume beiseite und komm zurück in das leben
ich war es leid auf alles rücksicht zunehm’n (yeah)
20*13, dann ans mic, begann mit battle rap
damals kein gejaule, sondern „straight in deine fresse“*rap
ohne erfolg, aber mit spaß an der sache
niemals fame*gedanken, rappte keine parts für die masse
schrieb den ersten song, um message in ‘nem part zu verpacken
das war noch weit vor autotune und balenciaga*bauchtaschen
hol’ die ersten hundert euro von der sparda*bank ab
es war ein traum davon zu leben, damit bares zu machen
doch das geld kommt, geht, sowie freundschaft und frauen
deshalb folg’ deinem traum und der rest nimmt sein’n lauf
noch heute hängen die poster von den crew tags im zimmer
nie wieder arbeit, sondern nur rap für immer
war nie geld fokussiert, wir hatten immer viel zu wenig
aber willst du überleben, brauchst mehr als die genetik
komm im käfig um zu bestehen und immer gegen das system
hier sind die ebenen verdreht, guck’, ich regel’ das mal eben
erstellte einen zukunftsplan, news*format, youtuber
berichte über rap, bekomme kommentare meiner zuschauer
plötzlich kam die kohle, nur für rap begann ich hochverrat
es ging nur um geld und kl!cks und darum etwas hochzuladen
nur für money, doch ich konnte das nicht
die alten songs alle begraben unter tonnen von kl!cks
also hab ich alles gelöscht
lieber fang ich neu von null an, doch behalte meine liebe für rap
doch es lief nicht, die fanbase war kaputt
rappe songs über songs, steh’ am fenster und buff’
ich wollte aufhören mit tracks, ein song raus, dann bin ich weg
anfang des jahres und beginn dann eine ausbildung statt rap
doch die resonanz zeigt, dass unter tausenden von tracks
sich ein haufen von talente unter der staubwolke versteckt
also nahm ich mir mein track dann zum motto
machte weiter und der hype kam dann wie ein 6er im lotto
seitdem tag glaub ich an karma, es zählt das, was du getan hast
ob du wartest auf samsara oder gehst, weil du ‘nen plan hast
nebenbei mit disses kekos weggedisst mit paar bars
denn ein teil blieb noch immer dieser battle typ von damals (immer)
ich gebe niemals auf, steh ich am ende da mit 30
und hab immer noch kein album verkauft
[part 3]
rap gab meinem leben einen sinn
seit [?], wusste ich plötzlich wer ich bin
setz mit risiko auf win, meine ziele sind utopisch
sah schon oft in kliniken in die augen des todes
ich hab nichts zu verlier’n, weil ich am ende weiß, er holt mich
bis da hol ich uns raus, auch in gegen aller logik
sie sagten, „ruh’ dich aus, mach auf safe, steh’ und warte“
doch lieber geh ich drauf, statt den weg eines sklaven
ich geh nicht mehr in clubs, weil ich hasse das klischee
auf alkohol, dann messerstich, mann, alles schon geseh’n
weiber ficken, herzen brechen, morgens wieder geh’n
tausendmal erlebt und vielleicht könnt ihr mich versteh’n
am ende zählt nicht wie viel weiber du in den nächten du hattest
sondern welche ist noch bei dir auf der letzten etappe
wenn ich eins gelernt hab, dann nie aufzugeben
schlaf geht verlor’n, wenn du versuchst deinen traum zu leben
vermeide leute, die probieren es dir auszureden
fokus liegt auf rauszugeh’n aus dem system und nicht mit 50 draufzugeh’n
du wirst älter, deine eltern werden sterben
klingt hart das so zu sagen, deshalb halte sie in ehren
bau ein leben nach dei’m wunsch, versuch dich selber zu ernähr’n
sei nicht abhängig von anderen, verstell nicht deine werte
für den fame, für den job oder für eine frau
bleib du selbst, sei loyal, weil sie kriegen es raus
war nie fame* oder geldfokussiert
wollte song, bring nach song und die welt therapieren
mittlerweile gebe ich ficks auf deine hits und diese majorlabels
für andere schreiben, damit manager die gelder zähl’n
one man show, wollt schon immer alles selber regeln
25 jahre, ich will raus, um diese welt zu seh’n
mein leben 24/7 nur rap
ich bereise fremde länder nur für video*sets
sitze nachts allein zu hause, suche beats und schreib tracks
bruder, party ist nicht drinn’, ich schreib mal wieder ‘nen text
hab mittlerweile über achthundert songs
ja, vielleicht brauche ich noch paar tausend bis die platte mal kommt
geduld zahlt sich aus, sagte dziadek vorraus
das problem mit der zeit, diese patek tickt auch
40 stunden arbeit jede woche dazu full*rap
120 stunden, nenn’ mir einen der das durchhält
jahrelang am rennen, zwischen treue und verrat
karma kommt und es gönnt, ich bereue keinen tag
danke gott, danke euch für die money*rolls
fick auf hunde die nicht danken könn’n wie [?]
ich bereue keine tat, keine kleinste sekunde
jeder bruder, der noch da ist, ist ein teil dieser runde
danke monte, auch wenn’s niemand mehr weiß
ohne dich wär’ diese scheiße heute niemals gehypet (kuss)
[part 4]
die jahre, sie vergeh’n
rap bringt neue freundschaften, guck’ und andere vergeh’n
ich wünsch’ euch alles gute, keine negativität
auch alleine bleibe ich r*f*d*f und besteh’
die letzten jahre voll von panikattacken
meine psyche war gefickt von zu viel arbeit im nacken
täglich depressive phasen und probleme mit dem schlafen
mit dabei täglich die angst in diesem leben zu versagen
nur auf paracetamol oder novaminsulfon
weil die schmerzen in mei’m kopf wurden zu physischen symptom’n
meine ex*freundin wirft sich vor den zug
bruder, sag, was willst du tun, dieses leben ist ein fluch
ich mach alles mit mir selbst aus, d*cka, erzähl niemanden ein wort
und es klappt, mittlerweile bin ich stärker als zuvor
nie mehr wieder drogen, die mich schießen in den orbit
push mich selber mit der mucke und dann fliegen wir nach vorne
nehmt mich nicht als vorbild, dieser weg hier war ein chaos
mit mehr glück als verstand, auch mit rückgrat zur wand
doch geht mit, was ich fand mit dem stift in der hand
diese biz macht dich krank, bist du bisschen bekannt
musste erkenn’n, das ihr leider keiner eier habt
wegen einer line, wollen sie mich stechen in der heimatstadt
ekelhaftes business, keine punchlines erlaubt
sind’s mal keine schlägertypen, kommt der anwalt ins haus
ratet mal warum hier keine disstracks mehr komm’n
du riskierst dein leben, deine existenz für ‘nen song
dieses lächerliche drecks biz, ich spuck auf euch ratten
guck’, weil keiner hier verbietet mir die mucke zu machen
alle abgehoben, fake und geflügelt vom hype
schwören täglich auf gott, aber lügen dabei
guck’ mal, stresslevel immer überm limit
deshalb landete ich anfang 2020 in ‘ner klinik
und man zittert wie bei parkinson
zwei tage um drauf klar zu kommen
im gleichen tempo weiter, weil ich bin noch lang nicht angekommen
ich wurd’ nie an die hand genomm’n
geht’s darum, wie das leben läuft
frag mich, was die mädels woll’n, am ende seid ihr eh enttäuscht
tut mir leid, dass du mich so krass geliebt hast
aber ich hab’ kein vertrauen und steck mein fokus in lieder
schreib mit hochdruck mal wieder, streck’ per schrotschüsse nieder
war auf ansage jcc nach abschluss der sieger
„disstrack an die welt“ knackte die one million streams
für mich alles nur ein zeichen, sie fang’ an zu kapier’n
raportagen bleibt mein bruder, is’ egal was passiert
die gemeinde und die fam gewinnt zusamm’n und verlier’n
diese welt ist nicht einer für alle, sondern einer für sich
und den rest lässt man fallen
d*cka, nichts hält zusammen, das wurd’ deutlich gezeigt
diese menschheit ist verdreckt und mit dem teufel vereint
[outro]
macht euch auf das nächste jahr gefasst, freunde
wir werden alles auseinander nehm’n
r*f*d*f, m*i, brrra
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