dreißig tonnen kerosin - jonny hill lyrics
den ganzen langen tag war nebel
denn der herbst fing gerade an
freie sicht kaum 50 meter
ich kam einfach nicht voran
die bäume sahen aus wie
riesen, 1000 arme griffbereit
vor mir war die welt zu ende *
da sah ich sie im weißen kleid
mitten in dem lichterkegel, der
in den nebel löcher frisst
stand ein blondеs junges mädchen
dort wo die wеlt zu ende ist
30 tonnen kerosin
knapp zwei stunden vor berlin
druckluft blockiert fast meine räder
mit einem krampf im rechten bein
gleich berührt sie meinen kühler
ein bremsweg, der kann endlos sein
da half kein beten und kein fluchen
endlich blieb der wagen stehn
sie öffnete die seitentür und
ich wollt an die decke geh’n
“lass mich dich ein stück begleiten”
stieß sie atemlos heraus
frech gefragt ist halb gewonnen
und schon saß sie im fahrerhaus
30 tonnen kerosin
fast zwei stunden bis berlin
kräftig dröhnten die zylinder, im
kleinen gang, mehr ging da nicht
laufen wäre heute schneller
immer schlechter war die sicht
“diese nacht vergisst du niemals
weil das schicksal heute lenkt
manchmal gibt es so momente, wo
ein and’rer für dich denkt.”
ja ich hörte ihre worte
sie redete ja pausenlos
ich dachte “diese kleine nervensäge
wie werde ich die wieder los?”
30 tonnen kerosin
noch ne stunde vor berlin
und hatte sie mal sendepause
griff sie nach dem funkgerät
können mich da viele hören?
zeig mir mal wie das so geht
dann drehte sie an allen knöpfen
machte damit richtig krach
das hatte auch sein gutes
denn ich blieb dabei h*llwach
dann auf einmal, ohne warnung
öffnete sie die seitentür
jetzt sofort musst du hier halten, ich
muss mal raus, ganz schnell und hier
30 tonnen kerosin
eine halbe stunde vor berlin
langsam wurde ich jetzt sauer
verdammt, hat das nicht etwas zeit?
wir haben es doch gleich geschafft
ich kann nicht halten, tut mir leid
doch sie, sie wollte garnicht hören
durch ihre tür pfiff schon der wind
so stieg ich halt aufs bremspedal
und hab verflucht das unglückskind
und dann sah ich vor mir die schienen
und auch die lichter konn’t ich sehn
ein intercity rast vorrüber
obwohl die schranken offen stehn
30 tonnen kerosin
zehn minuten vor berlin
der kalte schweiß rann mir herunter
der luftzug traf mich wie ein schlag
fast hätt#s ein feuerwerk gegeben
an diesem grauen nebeltag
zwischen wirklichkeit und träumen
im kreisverkehr der phantasie
minuten schluckten die sekunden
und meine augen suchten sie
ja irgendwann fuhr ich dann weiter
ihr leerer sitz zum greifen nah
ich stellete ihr so viele fragen
denn irgendwie war sie noch da
30 tonnen kerosin
bring’ ich glücklich nach berlin
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